Ohne Makler verkaufen

Immobilie ohne Makler verkaufen

Wenn Sie den Entschluss gefasst haben Ihre Immobilie zu verkaufen, dann stehen einige neue Gedanken und Überlegungen an, die sie nun für sich entscheiden müssen. Wollen Sie Ihre Immobilie ohne Makler verkaufen?

Im Verlauf des Textes zum Verkauf ohne Makler, beschrieben wir kurz welche Aufgaben auf Sie zukommen und was sie beim Verkauf Ihrer Immobilie bedenken müssen. Ob, sie sich mit diesen Stichpunkten weiter befassen müssen, hängt davon ab, ob Sie sich zutrauen eine Immobilie ohne Makler, also „von privat“, zu verkaufen.

Bei den folgenden Schritten kann Sie ein Makler beim Verkauf ihrer Immobilie unterstützen. Fast alle Schritte des Verkaufs der Immobilie, können in dem von Ihnen gewünschten Umfang von einem Makler übernommen werden:

  1. Der Makler muss im ersten Schritt ihre Immobilie objektiv bewerten. Den Angebotspreis können Sie nun, etwaig auch in Absprache mit dem Immobilienmakler, absprechen und festlegen. Zu den Schwankungen im Preis haben wir oben kurz Stellung genommen.
  2. Wenn Sie sich für einen Verkaufspreis entschieden haben, benötigen sie ein Portfolio oder Exposé zu ihrer Immobilie, aus welchem sich Käufer ein Bild von Ihrer Immobilie machen können.
  3. Das Exposé und Ihr Angebot müssen Sie nun auf dem richtigen Weg und etwaig über den Immobilienmakler oder andere Portale und Plattformen bewerben und unterbreiten.
  4. Um die ersten Besichtigungen für Interessenten zur ermöglichen, brauchen die Käufer einen Ansprechpartner für die Kontaktaufnahme und das Absprechen eines Termins.
  5. Wenn sich ein Käufer ernsthaft interessiert, stehen die ersten Verkaufsgespräche und Verhandlungen über den Peis an.
  6. Wenn sich Verkäufer und Käufer über die Formalia einig sind, dann setzten Sie mithilfe eines Notars einen Kaufvertrag auf. Bei einem Notartermin unterschreiben beide Seiten den Kaufvertrag.
  7. Im Anschluss wird der Vertrag von beiden Vertragspartnern umgesetzt. Die Übergabe des Hauses und die Zahlung des Kaufpreises stehen nun an.

Diese Punkte machen deutlich, dass neben dem richtigen Verkaufszeitpunkt und der Vermarktungsstrategien samt Exposé sowie den ersten Kaufverhandlungen, der Verkauf über einen Makler die sichere Variante ist. So lassen sich im besten Fall Probleme und Ärger mit der Hilfe eines Maklers umgehen, sodass der Verkauf der Immobilie reibungslos stattfinden kann.

Wie so oft, gibt es auch hier Vor- und Nachteile. Aspekte, die gegen den Verkauf der Immobilie durch einen Makler sprechen, sind folgende: Die Kosten.

Mit einem Immobilienmakler zu arbeiten ist oft mit hohen Kosten verbunden, die den Preis der Immobile schmälern.
Was die Arbeit mit einem Makler kostet soll hier aufgelistet werden: Für die Kompetenz und Arbeit erhält ein Immobilienmakler eine Vergütung, die seine Dienstleistung entschädigt. Die sogenannte Courtage oder auch Maklerprovision genannt ist in der Höge nicht gesetzlich festgelegt und fällt unterschiedlich hoch aus.

Je teurer Ihre Immobilie verkauft werden kann, desto höher ist auch die übliche Courtage oder Maklerprovision, die aktuell bei knapp 7,14 Prozent vom Gesamtpreis beträgt. Dieser Prozentsatz hat sich im Laufe der Jahre in Zusammenarbeit mit Verbänden für Immobilienmakler herausgebildet. Die Gebühr vereinbaren und sprechen Sie mit dem Immobilienmakler ab. Je nach Angebot und Nachfrage in Ihrer Region ist es möglich, dass Sie sich auch auf einen Festpreis einigen. Hier ist auch die Immobilie Ausschlag gebend. Wenn Ihre Immobilie besonders schwierig in der Vermittlung erscheint, dann ist eine Maklerprovision die nahe an die 7,14 Prozent reicht wahrscheinlich.

So teilt sich die Immobilienmaklerprovision auf

In den meisten Bundesländern ist es üblich, dass sich Verkäufer und Käufer die Provision von bis zu 7,14 Prozent des Kaufpreises aufteilen. Beide Parteien zahlen, beim Aufteilen der Provision, drei Prozent exklusive Mehrwertsteuer. Neben Baden-Württemberg oder Bayern ist diese Regelung auch in Nord-Rhein-Westfalen üblich. Anders verhält es sich in den Bundesländern Berlin, Hamburg und Hessen, wo die Immobilienkäufer dagegen die Maklerprovision allein übernehmen.

Der Bundestag hat am 14. Mai 2020 andere und neue Regeln für den Verkauf von Immobilien und die Maklerprovision beschlossen, die seit Ende des letzten Jahres in Kraft getreten sind: Die Maklerprovision wird von Verkäufer und Käufer geteilt, wie es bislang in unserem Bundesland Nord-Rhein-Westfalen auch üblich war. Dies betrifft auch die Bundesländer, in denen die Verkäufer die Provisionen bislang vom Käufer haben zahlen lassen.

Die vom Bundestag neu aufgestellten Regeln, werden eine engeren Wettbewerb unter den Maklern schnüren. So ist davon auszugehen, dass in Zeiten von knapper Auftragslage mehr und mehr Makler mit niedrigeren Provisionssätzen um Kunden werben. Hier gilt also nochmal der Hinweis den Prozentsatz der Provision mit dem Immobilienmakler abzusprechen, um ihre Immobilie mit hohem Gewinn zu verkaufen.

Wenn Sie mit einem Immobilienmakler arbeiten möchten, dann sollte Ihnen bewusst sein, dass dadurch auch das Budget des Käufers belastet wird, wie das folgende Beispiel aufzeigt. Falls Sie als Verkäufer den Makler nicht bezahlen, sind Sie in den meisten Fällen dennoch an den Kosten beteiligt, wenn auch nur indirekt. Wenn der Käufer für sich ein festes Budget ausgemacht hat, so verringern die Maklerkosten diesen Betrag, den der Käufer für die Immobilie ausgeben kann oder möchte. Anbei, dass Beispiel, welches die Zahlen nochmal deutlich macht.

So verringert die Maklerprovision den Verkaufspreis (Beispiel NRW)  

Hausverkauf privat Hausverkauf Makler
Budget des Hausläufers 400.000 Euro 400.000 Euro
Maklercourtage Verkäufer 0 Euro 12.400 Euro
Maklercourtage Käufer 0 Euro 12.400 Euro
Notar- und Grundbuchkosten 5.500 Euro 5.200 Euro
Grunderwerbssteuer 24.100 Euro 20.600 Euro
Maximaler Kaufpreis 370.400 Euro 347.400 Euro
Mehrerlös Verkäufer 23.000 Euro

Quelle: Finanztip-Berechnung, auf 100 Euro gerundet, Maklerprovision: 3,57 % vom Käufer und Verkäufer (Stand: 15. Mai 2020)

Bei Betrachtung dieses Beispiels wird deutlich, dass der Verkäufer indirekt an den Maklergebühren beteiligt ist. Das Budget des Käufers verringert sich durch die Abzüge an den Makler, Notar und die Grundbuchkosten.

Möglich ist es auch, dass Sie mit der Hilfe eines Maklers einen höheren Preis erzielen, wenn der Immobilienmakler es schafft einen weiteren Interessenten für Ihre Immobilie zu finden und den Kaufpreis so durch die Konkurrenz und Nachfrage höher zu setzten. Dann erzielen Sie als Verkäufer einen höheren Preis und der Verkaufspreis gleicht die Kosten für den Immobilienmakler ganz oder teilweise aus.

In der Praxis wird eine Immobilie entweder von privat oder über einen Immobilienmakler verkauft. Welcher Weg derjenige ist, der für den Verkäufer finanziell am attraktivsten zu bewerten ist, kann ich Vergleich nicht herausgestellt werden. Auch die Rückschau muss mit einem offenen Ergebnis auskommen. Offen bleibt auch, ob der Immobilienmakler den Verkäufer zu einem niedrigeren Verkaufspreis drängt, um die Immobilie überhaupt zu verkaufen. Nicht klar ist auch, ob die Kontakte des Immobilienmaklers dazu nutzen weitere Kaufinteressierten zu finden.

Ein zu hoher Verkaufspreis, der für Käufer uninteressant ist, hilft Ihnen beim Verkauf der Immobilie nicht. Aufgrund der Erfahrung in der Branche und den emotionalen Abstand des Immobilienmaklers, mag es in den meisten Fällen so sein, dass der Makler einen realistisch erzielbaren Kaufpreis nennen kann.

Auch hier gilt, dass offenbleiben muss, ob nach dem verkauf ein höherer Verkaufspreis hätte erzielt werden können – all das bleibt im Raum der Eventualitäten.

Wichtig ist also, dass Sie sich selbst ein Bild machen

Ob der Immobilienmakler, die Ausgaben, die mit seiner Arbeit verbunden sind, wieder einholt, bleibt offen. Ob und zu welchem Preis sie mit einem Makler zusammenarbeiten wollen, ist Ergebnis Ihrer Überlegungen. Wichtig ist die Entscheidung darüber, ob Sie sich zutrauen den Verkauf der Immobilie und die einzelnen Schritte, die damit verbunden sind, selbst zu übernehmen. Wenn sie beispielsweise weit entfernt von der Immobilie wohnen, ist es unter Umständen gar nicht möglich, dass Sie den verkauf selber in die Hand nehmen. Anfragen und Termine vor Ort zu übernehmen ist dann mit einem hohen zeitlichen und finanziellen Aufwand verbunden.

Ratsam ist es, auch wenn Sie (noch) in der Immobilie wohnen, sich schlau zu machen und das Gespräch mit Immobilienmaklern zu suchen. Spätestens, wenn die Anzeige zu Ihrer Immobilie in den üblichen Portalen oder in der Zeitung inseriert ist, werden Immobilienmakler auf Sie und die Immobilie aufmerksam und den Kontakt mit Ihnen aufnehmen, um Ihre Dienstleistung anzubieten.

Aber selbst, wenn Sie (noch) in der Immobilie wohnen: Sind Sie nicht vollkommen überzeugt von Ihren Fähigkeiten und Kenntnissen, sollten Sie zumindest ein Gespräch mit dem einen oder anderen Makler führen. Dieses Vorgehen empfiehlt sich auch deshalb, weil es auch beim Hausverkauf von privat fast immer Gespräche mit Immobilienmaklern gibt: Spätestens, wenn Ihre private Anzeige auf Immobilienportalen oder in der Zeitung erscheint, werden Sie Anrufe von Maklern erhalten, die Ihnen ihre Dienstleistung anbieten.
Machen Sie sich die Mühe und investieren Sie Zeit in die Recherche, um sich einen Überblick, über die lokale und überregionale Angebote von Immobilienmaklern und Firmen zu schaffen. Wenn Sie sich dennoch für den Verkauf ohne Makler entscheiden, dann wissen Sie wer sie kontaktiert und wie sie mit diesen Anfragen umgehen können.

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